Aktenvernichter vertraut auf Zerkleinerungstechnologie von Vecoplan

01.10.2025
Was nicht jeder lesen sollte…

Vertrauliche Daten müssen sowohl sicher aufbewahrt als auch sicher vernichtet werden – vor allem seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Das Unternehmen Aktenvernichtung Brokamp im Münsterland verlässt sich dabei auf High-Performance-Technik von Vecoplan: Der neu installierte Schredder VIZ 1300 zerkleinert selbst sperrige Ordnerinhalte – effizient, wartungsfreundlich und mit digitalem Durchblick bis in die angeschlossene Fördertechnik.

„Papier ist böse! Es gehört zu den Materialien, die sich ganz schlecht schreddern lassen“, Heiner Brokamp weiß, wovon er spricht. „Ich kann es zwar mit vier Fingern zerreißen, aber in Form eines Telefonbuchs ist es hart wie ein Ziegelstein.“ Er ist Geschäftsführer der Brokamp Aktenvernichtung mit Sitz im Industriegebiet in Weseke, einem Stadtteil von Borken im Münsterland. Das Unternehmen bietet spezialisierte Dienstleistungen, um Akten und elektronische Medien sicher, zuverlässig und umweltfreundlich zu vernichten. „Wir sorgen dafür, dass die vertraulichen Informationen unserer Kunden geschützt bleiben, nachdem sie nicht mehr benötigt werden“, verspricht Brokamp. Zu den Kunden gehören verschiedene Unternehmen, aber auch Krankenhäuser und Banken. „Eigentlich von A bis Z – vom Anwalt bis zum Zahnarzt“, sagt er.

Seine Eltern haben das Unternehmen zu Beginn der 1990er-Jahre gegründet. Anfangs fuhr sein Vater, später auch Heiner Brokamp selbst, mit einem Kastenwagen, auf dem sich ein mobiler Schredder befand, zu den Kunden. 1995 übernahm er den Betrieb, und kurz vor der Jahrtausendwende ist das Unternehmen nach Weseke gezogen. Seitdem ist Brokamp Aktenvernichtung stetig gewachsen. Den mobilen Zerkleinerer gibt es schon lange nicht mehr, dafür wurde er von stationären Maschinen in den vergangenen Jahren abgelöst.

Anforderungen nehmen zu 
Mit der Einführung der DS-GVO im Jahr 2016 hat die sichere Datenvernichtung neue Relevanz bekommen. Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, personenbezogene Daten nicht nur sorgfältig zu speichern, sondern am Ende ihres Lebenszyklus auch sicher zu vernichten. Sicher? Dazu legt die international gültige Norm ISO/IEC 21964 verschiedene Schutzklassen und Sicherheitsstufen fest, abgestimmt auf die Sensibilität der Daten. Je nachdem, ob es sich um Geschäftsunterlagen, medizinische Daten oder hochvertrauliche Informationen handelt, kommen unterschiedliche Stufen der mechanischen Zerkleinerung zum Einsatz. Das Münsterländer Unternehmen erfüllt die Sicherheitsstufen P2 bis P5. „Bei P5 beträgt die Zielpartikelgröße von zerkleinerten Papierdokumenten lediglich 30 Quadratmillimeter. Eine Rekonstruktion ist damit sehr aufwändig bis nahezu unmöglich“, beschreibt Heiner Brokamp.

Mehr Kunden, mehr Durchsatz 
Der Schredder, den der Aktenvernichter bis zum Frühjahr 2024 im Einsatz hatte, kam durch den steigenden Input an seine Grenzen. Die Folge: häufige Ausfälle und hohe Wartungskosten. „Wir konnten wenig selbst reparieren. Außerdem kam der Anbieter nicht aus Deutschland. Meist musste ein Monteur anreisen – aufgrund der Entfernung dauerte das entsprechend lang und kostete uns jede Menge Geld“, sagt Brokamp. „Der Zerkleinerer stand still, und wir konnten nicht weiterarbeiten.“ Die Dokumente der Kunden müssen innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit vernichtet werden – eine Verpflichtung, die Heiner Brokamp gegenüber seinen Kunden zu erfüllen hat.

Neben der Leistungsfähigkeit war dem Aktenvernichter daher vor allem die gute Zugänglichkeit der Anlage wichtig, um etwa selbst Störstoffe ohne großen Aufwand entnehmen oder Reparaturen durchführen zu können. Denn eine hohe Verfügbarkeit ist für den Erfolg des Unternehmens entscheidend.

Der Geschäftsführer schaute sich verschiedene Zerkleinerer an. „Wir hatten in der Vergangenheit eine gebrauchte Maschine von Vecoplan der Baureihe VAZ im Einsatz und waren damit sehr zufrieden.“ Der Experte mit Hauptsitz in Bad Marienberg im Westerwald entwickelt Anlagensysteme, die Holz, Biomasse, Kunststoff, Papier oder Haus- und Gewerbeabfall zerkleinern, fördern, separieren und lagern können. „Wir stellen unseren Kunden nicht einfach nur eine Maschine vor die Tür. Zu unseren Aufgaben gehören auch ein ganzheitliches Projektmanagement sowie Montage, Inbetriebnahme und ein umfassender Service“, erklärt Bastian Wienen, Gebietsvertriebsleiter bei Vecoplan.

25% Energieeinsparung und maximal wartungsfreundlich 
Für die anspruchsvolle Aufgabe der Akten- und Datenträgervernichtung empfahl Vecoplan den Einwellenzerkleinerer der Baureihe VIZ 1300. Im März 2024 überzeugte sich Heiner Brokamp direkt vor Ort am Hauptsitz in Bad Marienberg von der Maschine. Über die Anzahl an Schneidwerkzeugen und die Wahl der Sieblochgröße lässt sich der VIZ präzise auf individuelle In- und Output-Anforderungen abstimmen. Die Durchsatzleistung liegt je nach gewählter Partikelgröße bei 500 bis 3.300 Kilogramm pro Stunde. „Mit dem robusten Einwellenzerkleinerer kann der Kunde die Schnittgeschwindigkeit flexibel anpassen“, erklärt Bastian Wienen. Die Schneidwerkzeuge bestehen aus hochlegiertem Spezialstahl und erfüllen alle Anforderungen einer sicherheitskonformen Aktenvernichtung – in nur einem Zerkleinerungsschritt.

Vor allem die einfache Wartung der Maschine punktete: Die hydraulisch aufschwenkbare Bodenklappe ermöglicht einen schnellen und sicheren Zugang zum Schneidwerk. Die Gegenmesser lassen sich von außen nachstellen, und das Schwenksieb erlaubt einen komfortablen Siebwechsel. Da sich die Siebsegmente variabel positionieren lassen, wird zusätzlich die Standzeit maximiert.

Angetrieben wird der VIZ von Vecoplans ESC-Drive, einem frequenzgeregelten Riemenantrieb mit Asynchronmotor und leistungsstarkem Frequenzumrichter. Das System ist besonders energieeffizient: Brokamp spart im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten bis zu 25 Prozent Energie ein. Eine integrierte Schlupfregelung sowie die Störstofferkennung mit automatischem Reversieren und Wiederanlauf sorgen für hohe Dynamik und Betriebssicherheit. „Wir können nun sehr viel selbst erledigen, ohne dass ein Techniker kommen muss“, sagt Brokamp. Zum Beispiel das Drehen der Gegenmesser und das Wechseln der Schneidkronen – diese Komponenten sind mehrfach verwendbar und lassen sich einzeln tauschen – auch das spart deutlich Kosten.

Durch den präzise definierbaren Schnittspalt entsteht ein besonders effektiver Scherprozess, der für gleichmäßige Partikelgrößen sorgt. Ein hydraulischer Schieber drückt das Material vollautomatisch und lastabhängig in den Arbeitsbereich des Rotors. „Wir erhalten damit eine kontrollierte, energieeffiziente Zerkleinerung bei konstant hoher Durchsatzleistung“, erklärt Brokamp.

Vom Schraubenzieher bis zum Hammer 
„Die robuste Bauweise hat uns überzeugt“, sagt der Geschäftsführer. Denn gerade Störstoffe in der Zerkleinerung seien ein wichtiges Thema. Brokamp: „Wir dürfen die Aktenordner oder auch die von den Kunden gefüllten Container laut Vorschrift nicht öffnen. Der Inhalt wird direkt auf das Förderband aufgeben. Damit wissen wir auch nicht, was sich darin alles befindet.“ Es kommt vor, dass sich etwa in technischen Unterlagen Schrauben oder kleine Ersatzteile befinden. Wir hatten aber schon Schraubenzieher und sogar einen Hammer in der Anlage.“ Manche Kunden würden sogar Tonerkartuschen in die Container werfen – verbaut sind darin massive Eisenstangen, die durch den Kunststoffmantel nicht sichtbar sind. Mit dem neuen Zerkleinerer lassen sich diese Störstoffe einfach und bequem entnehmen. Die Anlage ist zudem robust genug ausgelegt.

Installation im fliegenden Wechsel 
Um Stillstandzeiten so kurz wie möglich zu halten, sollte der neue VIZ im fliegenden Wechsel gegen den alten Schredder getauscht werden. Die Installation war für Oktober 2024 geplant. Die Herausforderung bestand dabei darin, die Maschine in schwer zugänglichen und beengten Räumlichkeiten zu integrieren. Vecoplan konstruierte dafür eigens einen tieferen Einfüllschacht, damit der neue Zerkleinerer nahtlos an die bestehende Infrastruktur angebunden werden konnte. Die externe Peripherie bestand dabei aus dem Beschickungsband und der Ballenpresse. Vecoplan lieferte zudem einen Kratzkettenförderer als Austragssystem, der das geschredderte Material zur Presse fördert. Wegen der geringen Deckenhöhe wurde der VIZ in seinen Abmessungen entsprechend angepasst.

Mehr Durchblick dank Digitalisierung: Fehlererkennung auch an Fremdanlagen 
Ausgestattet ist der VIZ mit dem Vecoplan Smart Center (VSC). In das leistungsstarke Digitalisierungskonzept ist das intuitive Bedienpanel VSC.control integriert. Es dient als Kommunikationsmedium für die moderne Steuerung und die direkte Verbindung mit Vecoplan. „Das VSC hat sich in der Anwendung bereits bewährt. Selbst eine Störmeldung an dem bereits vorhandenen Förderband wurde lokalisiert und konnte fix behoben werden!“, erzählt Heiner Brokamp. Die Vernetzung der Maschine übernimmt VSC.connect. Dieses Tool bietet dem Betreiber die Möglichkeit, online weitere Leistungen wie den Remote-Service, Schlüsselkennzahlen oder eine Media-Datenbank zu nutzen.

Und was passiert mit den zerkleinerten Akten? „Die gehen direkt an die Papierfabriken“, sagt Brokamp. „Dort entsteht ein recyceltes Produkt, das jeder kennt – und das in keinem Bad fehlen darf.“

Angeliefert werden die Akten der Kunden in Containern. 

Brokamp sorgt für den sicheren Transport der Akten.

Brokamp sorgt für den sicheren Transport der Akten.

Seit Herbst 2024 setzt Brokamp auf den leistungsfähigen Schredder der Baureihe VIZ 1300 von Vecoplan.

Was der Aktenvernichter aus dem Münsterland so gar nicht hat – Platz. Vecoplan musste den VIZ an die niedrige Deckenhöhe anpassen.

Vecoplan lieferte zudem einen Kratzkettenförderer, der das geschredderte Material in die Presse transportiert.

Eine Schneidkrone auf einem Gegenmesser – beides lässt sich einfach tauschen und mehrfach verwenden.

Ein starker Antrieb: Der ESC-Drive ist besonders energieeffizient.

Je nach geforderter Sicherheitsstufe lassen sich die erforderlichen Siebgrößen innerhalb weniger Minuten leicht austauschen.

Der VIZ ist standardmäßig mit dem Vecoplan Smart Center (VSC) ausgestattet, dem leistungsstarken Digitalisierungskonzept.

Das gepresste Papier steht zur Abholung bereit.

Geschäftsführer Heiner Brokamp und Bastian Wienen von Vecoplan.

Heiner Brokamp: „Wir können mit dem neuen Schredder nun sehr viel selbst erledigen, ohne dass ein Techniker kommen muss.“