Was bei einem Projekt so alles passieren kann

16.05.2021
Norman Krieger
Unterwegs im Ausland mit Vecoplan-Monteuren

Auslandseinsätze sind für Monteure oft spannend – und herausfordernd. Denn jedes Land hat seine eigene Kultur und die Menschen ihre ganz eigenen Sitten und Verhaltensweisen. Die Unterschiede können selbst zwischen Nachbarländern enorm sein, das haben die Vecoplan-Monteure schon oft festgestellt. „Doch genau das macht die Arbeit im Ausland auch so interessant“, findet Bauleiter Norman Krieger.

Großbaustelle in Tschechien

„Im vergangenen Jahr hatten wir für einen großen Holzverarbeiter vier Rohrgurtförderer der Baureihe Vecobelt mit einer Gesamtlänge von mehr als 500 Metern inklusive Stützen montiert“, berichtet Vecoplan-Bauleiter Norman Krieger. Zum Auftrag gehörten zudem der Stahlbau und die Begehung. Das Unternehmen verarbeitet hier Rund- zu Schnittholz und Massivholzplatten und erzeugt, mehr oder weniger aus den Abfallprodukten, Holzpellets. Für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf veredeln Brennstoff-Spezialisten im Unternehmen Reststoffe wie Sägespäne zu Trägern nachhaltiger Bio-Energie. Die Vecoplan-Anlagen sollen Nass-Hackschnitzel sowie Nass-Sägespäne für die Produktionslinien fördern.

Herausforderung? Nicht für uns!

„Bei dem Projekt musste ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen der ein oder anderen Herausforderung stellen“, erzählt Bauleiter Krieger und nennt ein Beispiel. „Um die Achsen der Förderstrecke anzuzeichnen, hatte der Kunde einen Vermesser beauftragt. Leider ging dieses „vermessen“ durch den Ingenieur ein wenig schief, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die eingemessenen Achsen landeten nicht dort, wo sie eigentlich sein sollten. Was war passiert? Hat Vecoplan falsch geplant oder der Vermesser falsch gemessen? Letzteres war der Fall. Nachdem ein anderes Ingenieurbüro die richtigen Referenzpunkte eingemessen hatte, befanden sich die Stützen und der Vecobelt an der richtigen Stelle. Sowohl der Kunde als auch der Bauleiter waren zufrieden.

Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten übernahm ein sechsköpfiges Vecoplan-Team die eigentliche Montage. „Ganz so reibungslos lief aber auch dieser Teil des Projekts nicht“, sagt Krieger. „Wir mussten mehrfach die Bauarbeiten unterbrechen, weil manche Fundamente nicht fertiggestellt waren.“ Dazu kam: Die Monteure arbeiteten bei laufendem Betrieb, um die Produktion nicht zu unterbrechen. Somit gab es oft keinen oder zu wenig Platz für die anstehenden Montagearbeiten oder auch für Kräne und Lagerflächen. Um dies zu meistern, waren eine sehr gute Planung und jede Menge Absprachen mit allen beteiligten Unternehmen sowie dem Kunden gefordert. Dabei war die Zusammenarbeit mit einem beauftragten Kranunternehmen eine besondere Herausforderung.

Geht das mit rechten Dingen zu?

„Für die Hebearbeiten der Vecobelt-Teilstücke sollten mobile 100-Tonnen-Autokräne zum Einsatz kommen“, berichtet Krieger. „Diese Einsätze mussten wir mit dem Lieferanten planen und koordinieren.“ Doch irgendwas stimmte nicht. Krieger erkannte recht schnell: Die angelieferten Mobilkräne waren viel größer und vor allem teurer als die, die er bestellt hatte. Das wiederum führte mit dem Kranlieferanten zu „freundlichen“ Gesprächen. Diese endeten damit, dass ein anderes Kranunternehmen mit seriösen Preisen und geeigneten Mobilkränen die Arbeiten ausführte. Dies war allerdings nicht unbedingt förderlich für den eng gesteckten Terminplan.

Montage erfolgreich abgeschlossen

Generell war das Thema Termintreue eine der größten Herausforderungen bei diesem Projekt, denn genau diese nahmen einige der beteiligten Firmen nicht so genau. Die Montagearbeiten mussten immer wieder verschoben oder unterbrochen werden. „Wir wollten Mitte April 2019 starten, tatsächlich konnten wir erst Anfang September anfangen“, schüttelt Krieger den Kopf. „Schlussendlich konnten wir auch dieses Projekt mit all seinen Besonderheiten nach einer turbulenten, aber auch lehrreichen Zeit erfolgreich und zur Kundenzufriedenheit abschließen.“ Die reine Montagezeit dauerte acht Wochen.

Fazit

An etwas Schönes erinnert sich Bauleiter Krieger gern: An das Essen in der Kantine. Es war relativ günstig und köstlich, auch wenn er von manchen landestypischen Gerichten nicht immer wusste, welche Zutaten enthalten waren.

Kurz vor Weihnachten konnte der Bauleiter mit seinem Stellvertreter Torsten Moldrickx und dem Montageteam das Projekt fertigstellen. Sein Fazit: „Hier waren einmal mehr sehr viele Fachkenntnisse und Erfahrung, der Umgang mit Menschen und vor allem Organisationstalent gefragt. Das ist bei Auslandseinsätzen oft gefordert. Und genau das macht unsere Arbeit auch so spannend.“

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