Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen. „Dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry passt sehr gut in unsere Zeit und zu unserer Strategie bei Vecoplan“, erläutert Martina Schmidt. „Denn unser Ziel ist es, für jedes Material in der Primär- und Sekundär-Rohstoffwirtschaft eine effiziente Lösung für die Aufbereitung zu finden. Dabei betrachten wir immer das große Ganze von morgen.“
Das war schon vor 20 Jahren so. Die Kunden benötigten immer größere und leistungsstärkere Schredder. Das wirkte sich auch auf die verwendeten Antriebe aus: Diese mussten mit dem gesteigerten Durchsatz umgehen können und über genügend Drehmoment verfügen, um auf anspruchsvolle Inputmaterialien, die mit Störstoffen kontaminiert sind, zu reagieren. Vecoplan entwickelte damals den HiTorc, den das Unternehmen patentieren ließ. Die im Frequenzumrichter integrierte Regelung stellt unter anderem sicher, dass bei dieser rein elektrischen Antriebslösung zu jeder Zeit und in jedem Betriebszustand das optimale Drehmoment an der Rotorwelle anliegt. Der Synchronmotor überzeugt damit vor allem mit seinem Wirkungsgrad. Martina Schmidt: „Im Vergleich zu anderen elektromechanischen Antrieben können unsere Kunden mit den so ausgerüsteten Zerkleinerern bis zu 40 Prozent Energie einsparen, im Vergleich mit hydraulischen Antrieben sogar bis zu 60 Prozent. Das können wir auch eindeutig nachweisen.“
Dazu eine eher vorsichtige Berechnung, basierend auf Minimal-Daten: Ausgehend von HiTorc-Antrieben mit rund 3.000 Betriebsstunden und etwa 15 Einsatzjahren haben alle Vecoplan Kunden zusammen bei einem angenommenen Strompreis von 0,10 Euro pro Kilowattstunde nicht nur mehr als 200 Millionen Euro eingespart, sondern auch mehr als eine Million Tonnen CO2 weniger produziert als mit Alternativantrieben. Das entspricht etwa 122.000 Haushalten, die pro Jahr ihre Energie aus fossilen Brennstoffen beziehen, knapp 220.000 Langstreckenflügen zwischen Nordamerika und Europa – hin und zurück im selben Zeitraum – oder der jährlichen Kohlendioxid-Aufnahme von 40 Millionen Bäumen.
Schredder und Antrieb – eine starke Kombi
„Der HiTorc ist zudem sehr wartungsarm, weil wir auf mechanische Antriebselemente wie Riemen- oder Zahnradantriebe, Schwungräder und Kupplungen verzichten“, beschreibt Martina Schmidt. „In Verbindung mit unseren Schreddern erhalten Kunden störstoffresistente und zuverlässige Lösungen für anspruchsvolle Daueranwendungen.“ In einem Projekt mit einer Vecoplan-Zerkleinerungslösung für schwieriges Material musste der Betreiber den HiTorc erst nach 58.000 Betriebsstunden tauschen. Der Kunde hatte lediglich die üblichen Wartungsintervalle wahrgenommen. In seiner gesamten Laufzeit wurde der Motor weder überholt noch repariert.
Und weil mechanische Komponenten entfallen, reduziert dies auch deutlich die Massenträgheitsmomente im gesamten Antriebssystem. Das hohe verfügbare Drehmoment ermöglicht so einen schnellen Anlauf unter Last, also auch bei gefülltem Zerkleinerungsbereich. Die vollautomatisierte Steuerung erkennt durch die kontinuierliche Drehzahlanalyse und die Stromauswertung frühzeitig eine Überlastung der Maschine im laufenden Zerkleinerungsprozess. Bei Störstoffen stoppt die Rotorwelle in wenigen Millisekunden. Dadurch lassen sich Schäden an wichtigen Bauteilen vermeiden. Nach einem kurzen Gegenlauf dreht der Vecoplan-Antrieb in wenigen Sekunden wieder in die geforderte Richtung.
„In Kombination mit dem Antrieb bieten wir unseren Kunden zukunftsweisende Zerkleinerungslösungen an, die den Anforderungen von morgen gerecht werden. Unsere Kunden wissen das zu schätzen, und daher entwickeln wir diese Technologien konsequent weiter“, verspricht Martina Schmidt. Vecoplan bietet neben dem anlauf- und drehmomentstarken HiTorc-Antrieb auch den ebenfalls energieeffizienten und patentierten ESC-Antrieb mit patentierter Riementechnik an.