Energiekrisen und die damit verbundenen, volatilen Strompreise haben die Rahmenbedingungen in der Wertstoffaufbereitung spürbar verändert. Für viele Betriebe heißt das: Ressourcenverbrauch, Kostenstruktur und Energieeffizienz müssen konsequenter optimiert werden als früher, um wirtschaftlich bestehen zu können.
Gleichzeitig steigt der Druck auf die Unternehmen von zwei Seiten. Stetig steigende Qualitätsansprüche erhöhen den Druck auf Betreiber von Recyclinganlagen, Sortierzentren und Produktionsbetriebe mit eigenen Wertstoffströmen.
Parallel dazu nimmt die Komplexität der Aufbereitungsprozesse weiter zu:
- Inputmaterialien werden heterogener
- Prozesse werden variabler
- Dokumentationspflichten umfangreicher
Technologische Innovationen in Form digitaler Steuerungsplattformen werden dabei zum elementaren Bestandteil moderner Wertstofftechnik und sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Betriebe.
Welche innovativen Ansätze gibt es in der Aufbereitungstechnik?
Klar ist: Mit klassischer Maschinentechnik allein lassen sich diese Herausforderungen kaum noch wirtschaftlich lösen. Gefragt sind intelligente, vernetzte Systeme, die Mechanik, Steuerungstechnik und digitale Services zusammenführen.
Daher stand das vergangene Jahr auch für die Vecoplan AG unter diesem Leitgedanken. Innovation bedeutet für uns:
- weniger Stillstand der Anlagen
- längere Nutzbarkeit einzelner Maschinenkomponenten und weniger Verschleiß
- die Möglichkeit, bestehende Anlagen mit smarten Tools nachzurüsten
um den wirtschaftlicheren Betrieb Ihrer Anlage zu gewährleisten.
Warum ist eine Investition in innovative Lösungen gerade jetzt wichtig?
In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist der Impuls verständlich, Investitionen zunächst zurückzustellen. Für Betreiber von Anlagen gilt jedoch auch: Wer in einer Schieflage gezielt in Innovation investiert, verschafft sich Spielräume - durch niedrigere Stückkosten und weniger ungeplante Stillstände zum Beispiel. Innovationen werden zum Stabilitätsfaktor und helfen im täglichen Betrieb, einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb aufzubauen.
In der Praxis zeigt sich dies sehr konkret: Zerkleinerer, Förderstrecken, Sieb- und Reinigungsstufen können über digitale Steuerungen vernetzt, mit Sensorik überwacht und über automatisierte Funktionen (z.B. Störstofferkennung) optimiert werden.
Smarte Technik im Zerkleinerungsprozess zum Nachrüsten
Innovative Abfallaufbereitungsanlagen, digitale Steuerungsplattformen und automatisierte Überwachungs- & Reaktionssysteme sind keine Prototypen mehr, sondern haben sich in unterschiedlichsten Praxiseinsätzen bewährt. Anwendungen mit VAZ-, VEZ- und VIZ-Serien zeigen, wie modulare, skalierbare Lösungen mit adaptiven Maschinensteuerungen, Echtzeitdaten und automatisierter Wartung in Echtzeit konstant hohe Leistungswerte und Prozesssicherheit bieten.
Das Smart Center von Vecoplan (VSC)
Vecoplan Smart Center (VSC): Die digitale Steuerungsplattform für Prozessoptimierung und Effizienz.
Dieses System ist das Herzstück moderner Aufbereitungstechnik und dient als cloudbasierte digitale Steuerungsplattform für Maschinenüberwachung, Datenanalyse und Prozessoptimierung.
Das VSC sammelt sämtliche relevante Echtzeitdaten – von Leistungswerten über Schicht- und Chargenstatistiken bis hin zu CO₂-Äquivalenten mit einer Auflösung von 100 Millisekunden. Über KPI-Dashboards können Anwender Verbrauchswerte, Lastfaktoren und Emissionen gezielt analysieren und mit Betriebsparametern verknüpfen.
Die Integration des VSC ermöglicht es außerdem
- Anlagen aus der Ferne in Betrieb zu nehmen
- Remote-Service durchzuführen (Fernzugriff von Vecoplan auf die Anlage, um Probleme schnell zu diagnostizieren und zu beheben)
- Supportfälle digital und effizient zu steuern
Dank sicherer Cloud-Anbindung und standardisierter Schnittstellen fügt sich das System reibungslos in Ihre bestehenden IT-Umgebungen ein. Automatisierte Push- und Call-Notifications melden sofort Abweichungen, Anomalien und Störungen – sodass Bediener proaktiv eingreifen und Stillstände minimieren können.
Intelligente Störstofferkennung (VID)
Störstoffe im Zerkleinerungsprozess sind einer der häufigsten Gründe für Schäden und ungeplante Stillstände. Metalle, Glas, Keramik oder Pressdrähte können Messer, Rotor und Lager massiv schädigen. Das Modul Vecoplan Intelligent Detect (VID) überwacht Ihre Zerkleinerer über intelligente Schwingungssensorik in Echtzeit und erkennt Fremdkörper und Anomalien direkt im Zerkleinerungsprozess.
Gleichzeitig führt der Einsatz des VID zu einer messbaren Qualitätsstabilität im Output. Weniger Fremdstoffe und optimierte Prozesse senken den Energieverbrauch und die Maschinenabnutzung (z.B. weniger Filterwechsel) deutlich. Bestehende Anlagen können mit VID problemlos nachgerüstet werden, was sowohl die Investitionssicherheit erhöht als auch den nachhaltigen Betrieb fördert.
Ein zentrales Merkmal des VID ist die adaptive Arbeitsweise:
- Beim Anfahren einer neuen Materialcharge analysiert das System zunächst das Schwingungsverhalten.
- Auf Basis dieser Daten legt VID selbstständig materialspezifische Schwellenwerte fest.
- Diese "Rezepte" können gespeichert und mit einem Knopfdruck wieder geladen werden.
Zukunft der Wertstofftechnik: Entwicklung, Vernetzung und Kundenerfolg im Fokus
Branchentrends verdeutlichen eine eindeutige Richtung:
- zunehmende Automatisierung
- lückenlose Digitalisierung
- sowie eine stärkere Vernetzung aller Anlagenkomponenten
werden zum Standard. Ein Vorteil für Betreiber mit bestehender Vecoplan-Technik: Innovation lässt sich einfach nachrüsten.
Mit zunehmender Integration von VSC und VID in bestehende wie neue Systeme steigt der Automatisierungsgrad entlang des gesamten Aufbereitungsprozesses – von Materialannahme über Zerkleinerung und Sortierung bis in die stoffliche Verwertung. Kunden profitieren langfristig von mehr Planbarkeit und einer höheren Transparenz für die aktuellen Kosten, den Ressourcenverbrauch und die ausgestoßenen Emissionen.
Vecoplan als langfristiger Entwicklungs- und Technologiepartner
In diesem Umfeld verstehen wir uns als dauerhafter Partner, nicht nur bei der Projektierung einer neuen Anlage, sondern über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Dazu gehören:
- Gemeinsame Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen.
- Kontinuierliche Weiterentwicklung von Hard- und Software.
- Unterstützung bei Digitalisierung, Datenanalyse und Prozessoptimierung.
Der Fokus bleibt dabei klar: Kundenprozesse sicherer, effizienter und smarter zu machen.